Schnabulieren, was die Natur einem bietet

Ackersenf – würziger Küchenbuddy

Ackersenf

Und wieder aus der Kategorie lästige Unkräuter… Auch der Ackersenf ist von Hobbygärtnern gehasst, enthält aber jede Menge wertvoller Inhaltsstoffe und gilt als unverzichtbarer Teil in der Wildkräuterküche. Wie es der Name schon vermuten lässt (zumindest ein wenig) gelangte der Ackersenf durch den Ackerbau aus dem Mittelmeerraum zu uns und wird seither für würzige Gerichte genutzt. Auch in der Heilkunde wird der Ackersenf genutzt und trägt seine beeindruckende Wirkung mit in hausgemachten Senf. So löst er, unter Anderem, Halsbeschwerden und Verdauungsprobleme. Er regt außerdem Stoffwechsel und Durchblutung an. Auch beim Ackersenf gilt: vor allem die vergessenen Wildkräuter sind oft die wertvollsten. Er wächst (wer hätte es gedacht) gerne direkt auf Wäldern und Äckern, aber auch auf Schuttplätzen, Brachflächen und am Wegrand. Er bildet meist größere Gruppen. So habt ihr es beim Sammeln deutlich einfacher.

Der Ackersenf in der Wildkräuterküche

Wie bei vielen anderen Wildkräutern auch, können vom Ackersenf tatsächlich alle Pflanzenteile zur Eroberung kulinarischer Welten genutzt werden. Vor allem im Frühjahr werden die Wurzeln des Ackersenfs gesammelt und genauso wie Rettich in der Küche genutzt. Natürlich könnt ihr die Wurzeln als Paste verarbeiten, ihr habt aber auch jede Möglichkeit wirklich tolle Gerichte damit zu zaubern. So könnt ihr daraus einen pfiffigen Apfel-Ackersenfrettich-Salat machen oder ihr nutzt die Wurzeln für leckere (noch dazu vegane) Bratlinge. Mit ein wenig Dip serviert habt ihr so schon ein vollwertiges Gericht das euch alle Aromen der Natur auf den Teller bringt. Wenn euch das zu langweilig ist, probiert es doch einfach mit einer Hackfleischpfanne, Ackersenf-Pommes oder macht daraus einen deftigen Obazda. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Wenn es mit der Kreativität mal etwas dünn wird, dann nutzt gerne die Rezepte aus der modernen Waldküche.

Mit den Blättern des Ackersenfs stoßen wir in etwas „schärfere“ Regionen vor. Gerade die jungen Blätter könnt ihr als Beigabe in Salaten verwenden und Smoothies ein wenig mehr Pepp verleihen. Von April bis Juni geerntet verwendet ihr sie außerdem in Pesto, in einer Kräuterbutter oder als würzigen Begleiter im Kräuterquark. Genauso verwendet ihr auch die Triebe und Stängel des Wildkrautes.

Die Samen verwendest du zwischen September und Oktober als Grundlage um Senf herzustellen. Einmal vermahlen könnt ihr diesen um Bärlauch, Brombeeren oder Walnuss ergänzen. So habt ihr eine ideale Grundlage für Saucen und einen richtig guten Begleiter für die nächste Grillparty. Ihr dürft glauben, eure Freunde werden begeistern sein.

Die Blüten vom Ackersenf könnt ihr als Dekoration verwenden. Sie machen sich außerdem gut in Brotaufstrichen und als Hingucker in Cocktails und Eiswürfeln. Selbst die Blütenstände des Ackersenfs könnt ihr dünsten und verwendet sie wie Brokkoli, Blumenkohl oder Romanesco. Ihr könnt sie als Basis für einen Pizzaboden nehmen, als Zutat für ein knuspriges Gratin und sogar für ein Pürree.

Den Ackersenf finden und damit Kochen

Wenn etwas einfach ist, dann die Suche nach dem Ackersenf. Er wächst nun wirklich überall, auf kargen Böden, mitten auf dem Acker, am Wegesrand und auch auf Schuttplätzen und Brachflächen. Verwechslungsgefahr besteht vordergründig mit dem Raps (nicht gefährlich, schmeckt aber nicht wirklich). Dazu könnt ihr euch jedoch merken: die Blätter vom Raps haben keine Haare, die vom Ackersenf schon. Am besten erkennt ihr ihn natürlich an seinen leuchtend gelben Blüten. Die Samen des Ackersenfs bilden sich in kleinen Schoten aus und enthalten dann schwarze Samen.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner