Beifuß – Die Mutter aller Wildkräuter
Wer kennt ihn nicht, den Beifuß… Zu Weihnachten macht er den Gänsebraten etwas bekömmlicher und verschwindet dann leider wieder aus den meisten Küchen. Das ist wirklich schade, denn der wilde (oder gemeine) Beifuß hat nicht nur heilende Wirkung in der Wildkräuterküche, er macht viele Gerichte „besser“ verträglich, bringt die leckersten Aromen auch noch in die langweiligsten Rezepte und macht das Kochen ein wenig aromatischer.
Beifuß in der Wildkräuterküche
Der Beifuß gehört schon so lange in unsere Ess- und Kochkultur, dass seine Herkunft kaum noch zu bestimmen ist. Fakt ist, schon im Mittelalter wurde er kultiviert und gilt seither als unverzichtbarer Bestandteil in der heimischen Küche. Besonders durch seine enthaltenen Bitterstoffe macht er „fettiges“ und reichhaltiges Essen besser verdaulich und wirkt damit aktivierend auf die Darmflora. Bei den Kelten galt der gemeine Beifuß als eines der „neun heiligen Kräuter“ der Druiden und hatte fast mystische Bedeutung. Diese mystische Wirkung könnt ihr euch in die Küche holen und bei uns lernt ihr auch, wie es geht.
Einmal gesammelt kannst du den Beifuß sehr vielfältig in der heimischen Wildkräuterküche einsetzen. Dazu hast du die Möglichkeit ihn frisch einzusetzen oder zu trocknen. Getrocknet ist er besonders gut zum Würzen geeignet. Doch Vorsicht, gerade in diesem Zustand entfaltet er noch mehr Bitterstoffe und sollte recht sparsam eingesetzt werden. Frisch verträgt er sich sehr gut mit Gemüse, Fleisch- und Fischgerichten. Wie wäre es mit einem leckeren Wildkräuter-Rub für das nächste Steak, einer leckeren Marinade für die Grillrippchen oder einer fein-würzigen Zutat für die Butter? Hier kann der Beifuß sein wahres Talent beweisen und bringt euch geschmacklich garantiert auf den nächsten Level.
Damit gelingt das Trocknen & Ernten von deinem Beifuß garantiert
Der Beifuß eignet sich außerdem zum Verfeinern von Wild- und Pilzgerichten. Der nächste Wildschweinbraten kriegt damit ein ganz neues Niveau und ist darüber hinaus auch noch wesentlich bekömmlicher. Selbst im Cocktail kann der Beifuß noch eingesetzt werden (ist dann aber etwas für Kenner).
Der Beifuß selbst hat ein feinherbes Aroma, welches an Wacholder und Minze erinnert. Er enthält zwar viele Bitterstoffe, schmeckt aber dennoch milder als Wermut. Beifuß passt zu vielen Gerichten und lässt sich in der Küche zum Beispiel auch als Ersatz für Schnittlauch oder Petersilie einsetzen. In den meisten Gerichten verträgt er sich sehr gut mit Knoblauch und Zwiebel. So passt er ideal zum BBQ und kann auch für Pesto oder frische Dressings verwendet werden. Darüber hinaus ist er ideal dafür geeignet, um Gerichten mit Käse eine feine Geschmacksnote zu verleihen. Selbst aus Kohlgerichten macht der Beifuß ein wahres Geschmacksfeuerwerk.
Wie ihr Beifuß findet und erkennt
- Den Gemeinen Beifuß aus der Gattung Beifuß findet ihr freiwachsend und unberührt in Unkrautbeständen und Wildwiesenstreifen entlang von Wegen, Bahndämmen oder Brachflächen, auch an Waldrändern oder Bachufern.
- Der gemeine Beifuß stellt nur geringe Ansprüche an den Boden und wird bis zu 200 cm hoch. Die Pflanze ist mehrjährig, es lohnt sich also, Sammelstellen zu merken.
- Wenn ihr für die Wildkräuterküche sammeln wollt, dann achtet ganz besonders auf die Blätter. Die Blätter des gemeinen Beifußes ähneln in ihrer Form der Petersilie und bilden an der Unterseite eine weißfilzige Behaarung aus.
- Der gemeine Beifuß wächst aufrecht und bildet Rosetten aus und wächst gerne auf lehmigen, steinigen Böden.
Beifuß, dass solltest du wissen
Der gemeine Beifuß ist nicht giftig und kann sowohl getrocknet als auch frisch gegessen werden. Besonders lecker sind seine frischen Blüten. Insgesamt bringt der Beifuß ätherische Öle und zahlreiche Bitterstoffe mit in die moderne Waldküche.