Frauenmantel – wirkungsvolles Würzkraut
Wenn etwas auf die allermeisten Bereiche des Körpers einen positiven Einfluss hat, dann ist es der Frauenmantel. Schon seit dem Mittelalter wird er für allerlei Beschwerden eingesetzt und ist eins der beliebtesten Wildkräuter in der Heilkunde. Die gute Nachricht vorab, der Frauenmantel ist natürlich auch essbar und absolut ungiftig. Wie viele andere Wildkräuter auch, wurde er jedoch in der modernen Küche vergessen, sollte seinen Weg aber ganz schnell wieder dorthin finden. Übrigens, der Frauenmantel stammt ursprünglich aus Asien und steht in verwandtschaftlicher Beziehung zu anderen Wildkräutern wie Mädesüß, Odermennig oder Weißdorn. Ein ganz besonderes Merkmal des Frauenmantels sind die Tautropfen die sich an den Blattoberflächen bilden. Vor allem diesen werden wundervolle Heilkräfte und einzigartige Aromen nachgesagt. Falls es euch noch interessiert. Genau wegen dieser wundervollen Wirkung bezeichnet man den Frauenmantel auch als Alchemistenkraut.
Der Frauenmantel in der Wildkräuterküche
Wie bereits erwähnt kann man den Frauenmantel bedenkenlos essen und sämtliche Pflanzenteile in der Wildkräuterküche einsetzen. Achtet aber wie immer darauf das Wildkraut nicht in Massen zu sammeln und zu verzehren. Auch der Frauenmantel ist für den Bestand vieler Insekten wichtig und damit auch eine wichtige Futterquelle für Tiere.
Einmal gefunden könnt ihr den Frauenmantel auf vielfältigste Weise in der heimischen Küche einsetzen. Die jungen (und auch größere Blätter) schmecken ein wenig bitter und leicht säuerlich. Genau diese Geschmacksnoten machen den Charme des Frauenmantels aus. So verwendet ihr ihn als Beigabe für Gemüsegerichte, klein geschnitten als rohe Zutat in Salaten oder in einer leckeren Wildkräuterlimonade. Gedünstet erinnert der Frauenmantel geschmacklich wiederum an Spinat. Wenn euch die Ideen für den Einsatz fehlen, haben wir da für euch ein paar im Angebot. Macht aus dem Frauenmantel zum Beispiel eine bunte Gemüsefrittata, eine mediterrane Gemüsepfanne mit Scampi und Feta, eine deftige Gemüselasagne oder ein veganes Gemüsecurry. Wem das noch immer nicht genug ist, der kann den Frauenmantel für knusprige Bratlinge und allerlei Füllungen einsetzen. So eignet er sich besonders für Ofenpaprika mit Hackfleisch, Ravioli mit Frauenmantel-Steinpilz-Füllung, Pilze vom Grill und auch für eine gefüllte Hähnchenbrust.
Wenn es ein wenig aromatischer werden soll, könnt ihr ebenso die Blüten des Frauenmantel in der heimischen Küche einsetzen. Sie eignen sich besonders gut um Liköre zu aromatisieren, als geschmackliche Bereicherung für Cocktails und eben auch zum Backen. Rein geschmacklich gesehen passen die Aromen der Frauenmantel-Blüten zu Birne, Apfel und Holunder. Gerade in der Kombination ergeben sich ganz neue Geschmackserlebnisse. Ihr könnt die Blüten zum Beispiel für Pudding-Muffins, Bienenstichmuffins, einen gefüllten Hefekuchen, eine saftige Apfel-Tarte, einen Apfel-Flammkuchen oder Apfel-Frauenmantel-Marmelade verwenden. Wenn euch das noch nicht genug ist habt ihr noch immer Birne und Holunder zur Auswahl. Wie wäre es mit einem Kartoffel-Birnen-Gratin? Einem versunkenen Birnenkuchen oder Süßkartoffel-Holunder-Salat. Ihr dürft uns glauben, der Frauenmantel ist der ideale Begleiter.
Wer es ein wenig „langweiliger“ haben möchte kann den Frauenmantel natürlich auch zum Aufbrühen von Tee verwenden. Diesem werden wiederum die allermeisten Heileigenschaften nachgesagt. Noch ein wenig langweiliger geht es (wie üblich) mit der hausgemachten Pesto. Aber sind wir einmal ehrlich, wenn wir all den wundervollen Rezepten im Netz glauben, können wir uns vor Pesto überhaupt nicht mehr retten. Der Weltvorrat an Pasta würde kaum genügen um dem gerecht zu werden. Also, ab an den Herd und einfach mal neue Wildkräuter-Rezepte testen.
Frauenmantel finden
Den Frauenmantel findet ihr auf feuchten Böden und tatsächlich auch in Gräben. Gern wächst er außerdem an Waldrändern, auf offenen und saftigen Weiden und Wiesen, an Feldern sowie in lichten Gebüschen. Etwas Gutes vorweg, Verwechslungsgefahr besteht nur mit anderen Frauenmantelgewächsen und auch diese könnt ihr ganz bedenkenlos essen. Die Pflanze selbst ist sehr krautig und mehrjährig. Die Blütezeit des Frauenmantels erstreckt sich von Mai bis August. Dann zeigen sich viele kleine, gelb-grüne Blüten, die in dichten Blütenständen zusammenstehen. Direkt im Nachgang, etwa im September, tritt die Samenreife des Frauenmantels ein. Dann zeigen sich kleine Nussfrüchte. Ein ganz typisches Erkennungsmerkmal des Frauenmantels ist der Tau auf seinen Blättern. Im Grunde handelt es sich dabei nicht um Wassertropfen, zum Beispiel vom Regen, sondern um Wasser das von der Pflanze selbst abgesondert wird. Dieser Vorgang nennt sich Guttation.
Wie wirkt der Frauenmantel in der Ernährung?
Wie schon mehrfach erwähnt werden dem Frauenmantel zahlreiche heilende und gesunderhaltende Eigenschaften nachgesagt. Genau diese könnt ihr euch in die Wildkräuterküche holen. Gerade die Gerbstoffe des Frauenmantels wirken adstringierend auf die Haut (also zusammenziehend). Der Grund: Die Stoffe verändern die Struktur von Eiweißen, wodurch sich die oberen Gewebsschichten zusammenziehen und verfestigen. Außerdem wirkt der Frauenmantel antibakteriell, beruhigend, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und kräftigend. Zu seinen zahlreichen Inhaltsstoffen gehören ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Harze und Saponine.