Guter Heinrich – Wildspinat für Gourmets
Da ist er, der gute Heinrich… Und er ist auch wirklich ein Guter. Geschmacklich ähnelt der gute Heinrich seinem nahen Verwandten, dem Spinat und kann genauso in der Küche verwendet werden. Er bevorzugt lehmige und nährstoffreiche Böden, zum Beispiel in der Nähe von Ställen, an Wegrändern und auch direkt auf der Wiese.
Der Gute Heinrich, auch „Wilder Spinat“ genannt, ist eine alte Kulturpflanze und seit langem in unseren Breitengraden zu Hause und um seinen Namen ranken sich einige Mythen. Bei uns soll er an die Legende vom armen Heinrich erinnern, in Frankreich steht er für den Namen Heinrichs IV und in England nennt man ihn „Good King Henry“. Aber, egal wie man ihn nun nennt, der gute Heinrich gehört zu den wesentlichen Bereicherungen in der Wildkräuterküche und ist extrem gesund. So vereint der gute Heinrich gleich mehrere positive Aspekte miteinander – er enthält große Mengen Vitamin C, Proteine, Saponine und Mineralien.
Der gute Heinrich in der Küche
Klingt irgendwie nach dem Auftakt zu einer langweiligen Geschichte, ist es aber nicht. Der gute Heinrich, einmal gesammelt, wird für euch unverzichtbar in der heimischen Wildkräuterküche. Die Blätter erntet ihr am besten vor der Blüte, dann haben sie das meiste Aroma und werden genauso wie Spinat eingesetzt. Ihr macht daraus einen leckeren Auflauf, sahnige Gnocchi oder kocht ihn einfach als Gemüse. Zum Frühstück verwendet ihr ihn als Croque Madame oder in grünen Pancakes. Abends gibt es leckere Heinrichs-Feta-Muffins, gedämpften Lachs oder herzhafte Börek mit guter-Heinrich-Füllung. Egal was es sein soll, der gute Heinrich ist euch ein dankbarer Begleiter und darüber hinaus noch äußerst gesund. Die Blätter könnt ihr übrigens auch roh genießen. Daraus macht ihr dann einen knackigen Salat, aromatische Brotaufstriche oder gebt sie in eine gesunde Bowl.
Auch die Samen des guten Heinrichs könnt ihr nutzen. Dazu werden die Samen in reichlich Salzwasser gekocht und werden im Nachgang wie Couscous, Sesam oder Kichererbsen eingesetzt. So könnt ihr damit überbackene Tomaten zubereiten oder einen leckeren Hummus kreieren. Mit ein wenig Zitronensaft und Knoblauch wird das ganz sicher ein Hochgenuss.
Die dicken Stängel und Triebe des guten Heinrichs verwendet ihr wie Spargel und bereitet sie auch so zu. So wird aus den Stängeln ein leckerer Blechspargel mit Hähnchen, eine Spargel-Salsa mit Nachos, grüne Bandnudeln mit Spargelpüree oder Ravioli. Egal was es sein soll, eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Und um die Liste noch zu vervollständigen, auch die Blütenstände des guten Heinrichs könnt ihr in der Wildkräuterküche verwenden. Sie sind als Ersatz für Brokkoli und Blumenkohl geeignet und werden genauso zubereitet. Verwendet sie für ein knuspriges Nudelgratin, eine leckere Cremesuppe, für die Pizza oder gebackene Putensteaks.
Damit du mit der Gute Heinrichernte loslegen kannst, benötigst du noch dein Sammelkörbchen
Wo ihr den guten Heinrich findet
Kurz vorab, der gute Heinrich kann bei euch auch als Gartengemüse heimisch verwendet. Zieht dazu einfach ein paar Samen vor und pflanzt die Keimlinge in euren Garten oder in geeignete Töpfe. Die Pflanze ist mehrjährig und bereichert schon ab April eure Gourmetküchen. Zu dieser Zeit könnt ihr schon die ersten Blätter, im Nachgang die Blütenstände und dann auch die Stängel ernten. Achtet aber, wie üblich, darauf genug von den Pflanzen stehen zu lassen. Ihr wollt schließlich auch im nächsten Jahr noch etwas für den Genuss haben und die Bestände des guten Heinrich sind in den letzten Jahren leider geschrumpft. Erkundige dich deshalb vor dem Ernten, ob du ihn in der freien Natur in deiner Region sammeln darfst.
Für saubere Pfötchen bei deiner Guter Heinrichernte empfehlen wir:
Wenn das einmal geklärt ist erkennst du den guten Heinrich am besten wenn du ihn fühlst, denn die gesamte Pflanze fasst sich leicht klebrig an. Die Blüten des guten Heinrich sind wie eine Kerze geformt und fallen schon von Weitem auf, die Blätter sind dreieckig, auffällig geädert und rötlich wenn sie noch jung sind. Der gute Heinrich wächst gerne auf lehmigen und nährstoffreichen Böden und wird gerne „Wilder Spinat“ oder „Bergspinat“ genannt. Das wiederum lässt Rückschlüsse auf seinen bevorzugten Standort zu.