Beinwell – Das Gürkchen vom Bachufer
Beinwell, Beinwell… Da war doch was? Genau, der Beinwell ist seit jeher als umfassende Heilpflanze bekannt und wurde früher oft zur Heilung von Knochenbrüchen eingesetzt (daher dann wohl auch der Name). Heute kennen wir ihn zwar noch immer als heilendes Wildkraut, sein gurkenartiger Geschmack macht ihn aber auch für die heimische Wildkräuterküche attraktiv. Gerade sein milder Geschmack überdeckt meist, dass er Spuren von Pyrrolizidinalkaloiden enthält. Diese stehen im Verruf, wenn sie in großen Mengen eingenommen oder gekocht werden, die Leber zu schädigen. Daher wird oft empfohlen, auf die innere Anwendung zu verzichten (das kleine Leckerchen also nicht zu essen). Eine ausreichende wissenschaftliche Bestätigung dafür gibt es jedoch nicht. Haltet euch deshalb an die üblichen Regeln beim Sammeln und Zubereiten von Wildkräutern: sammelt nur das, was ihr wirklich zweifelsfrei bestimmen könnt und entnehmt der Natur nicht zu große Mengen. Hat man sich davon einmal frei gemacht, bzw. innere Hürden überwunden, dann ist der Beinwell eine echte Bereicherung für eure Gerichte und zaubert aus langweiligen Abenden kulinarische Highlights.
Der Beinwell in der Wildkräuterküche
Wie oben bereits erwähnt, zeichnet sich der Beinwell durch ein mildes und gurkenähnliches Aroma aus. Darüber hinaus enthält der Beinwell viele wichtige Inhaltsstoffe, die nicht nur dem Geschmack, sondern auch der Gesundheit zuträglich sind. Da wäre zum einen eine große Menge Cholin. Dieses reduziert den Austritt von Gewebeflüssigkeit und erweitert zudem die Arterien. Damit ist Beinwell nicht nur ein wahrer Jungbrunnen aus der heimischen Natur, er sorgt außerdem für eine deutlich bessere Durchblutung. Außerdem enthält er Allantoin. Das ist vor allem für die Bildung neuer Zellen verantwortlich (und damit wohl wieder ein Bestandteil für den Jungbrunnen). Als wäre das noch nicht genug, enthält der Beinwell Schleimstoffe (klingt eklig, sie helfen jedoch dem Körper bei der Abwehr von Krankheitserregern) und viel Eiweiß. Beim Eiweiß kann da schonmal einiges mehr zusammenkommen als beim Soja. Darüber hinaus enthält Beinwell viel Vitamin C, Kieselsäure, Kalium und Kalzium.
Beim Kochen selbst könnt ihr den Beinwell wie auch die Brennnessel verwenden. Er ist ein köstliches Gemüse, eine perfekte Grundlage für Dips und dient, in Form von Blüten, auch als Gewürz. Selbst die Blätter könnt ihr als Grundlage für kleine Rouladen und Snacks verwenden.
Damit du mit dem sammeln vom Beinwell loslegen kannst, benötigst du noch dein Sammelkörbchen
Wie verarbeitet man Beinwell-Wurzel?
Die Wurzel des Beinwells könnt ihr roh in Salaten genießen oder als Brei verarbeiten. Außerdem könnt ihr sie trocknen und später zum Würzen verwenden. Die Wurzel des Beinwells wurde früher zur Wundheilung eingesetzt, genauso gesund ist sie auch im Essen. Darüber hinaus könnt ihr sie als leckeres Gemüse, mit ein wenig Butter dünsten, und dann als Beilage oder auch als Hauptgang genießen. Am besten erntet ihr die Wurzel des Beinwells mit Beginn der kalten Jahreszeit, also ab Anfang November. Dann ziehen die Pflanzen ihre Vitalstoffe in die Wurzel und ihr profitiert von einem besonders reichhaltigen Geschmack.
Beinwell, das solltest du wissen
Vom Beinwell verwendet ihr die Blätter und Blüten. Sie dienen als leckeres Gemüse, als Dekoration und auch als Beilage. Weil der Geschmack sehr stark an Gurke erinnert, könnt ihr ihn sogar für einen frischen Gin Tonic verwenden. Die Wurzeln könnt ihr roh essen oder als einen Art Brei servieren. Der Geschmack wird euch überraschen.
Die Blätter und Blüten des Beinwells können getrocknet werden. Am besten verwendet ihr jedoch die Knospen und jungen Blätter. Denn kurz vor der Ernte enthalten diese die meisten Inhaltsstoffe und damit auch den größtmöglichen Geschmack.