Berberitze – kleine Kostbarkeit im Herbst
Die roten Beeren habt ihr garantiert alle schon gesehen. Im Herbst sind sie schon aus der Ferne an ihren strahlenden Farben erkennbar und läuten unausweichlich die dritte Jahreszeit ein. Die Rede ist von der Berberitze. Früher als giftige Zierpflanze verschrien, wissen wir es heute besser. Die Beeren der Berberitze bringen jede Menge wundervoller Aromen mit in die Wildkräuterküche und ins Backen mit Wildobst. Das Sammeln lohnt sich auf jeden Fall, findet man die Berberitze doch heute vor allem getrocknet im Bioladen (und bei dem ein oder anderen Wunderheiler). Bevor ihr die Essigbeeren oder den Sauerdorn (so nennt man die Berberitze) sammelt, solltet ihr euch, wie üblich, ganz sicher sein das ihr auch die richtigen Beeren erwischt. Achtet daher beim Sammeln auf die „Gemeine Berberitze“, andere Arten des Beerenstrauches können hingegen giftig sein. Da die Beeren bei uns aber kaum bekannt sind, habt ihr ohnehin beim Sammeln die besten Chancen auf reiche Ernte. Anders ist das seit Jahrhunderten in Ländern des Nahen Ostens, vordergründig dem Iran. Hier hat die Berberitze einen festen Platz in allerlei Gerichten. Vordergründig Reis- und Fleischgerichten. Hier wird die Berberitze als würzige Komponente verwendet und ist hoch geschätzt.
Die Berberitze in der heimischen Wildkräuterküche
Wie bereits erwähnt ist die Berberitze nicht nur zum Kochen und Backen geeignet, sie ist darüber hinaus auch noch äußerst gesund. So lindert sie Atemwegserkrankungen und Erkältungen. Sie fördert aber auch die Tätigkeit von Leber und Galle. Die Berberitze enthält außerdem, wie bei den meisten Wildobstsorten üblich, jede Menge gesunder Inhaltsstoffe. So gilt sie als ein echter Immunbooster, mit immerhin 25 mg Vitamin C pro 100 g. Außerdem schützen die in der Berberitze reichlich enthaltenen natürlichen roten Farbstoffe die Körperzellen vor freien Radikalen und anderen schädlichen Einflüssen. Wem das nicht genug ist, der kann mit der Berberitze auch seiner Figur etwas Gutes tun. Berberitzen haben zwar relativ viele Kalorien, dafür aber kaum Fett und einen ziemlich hohen Anteil sättigender Ballaststoffe.
Wie nun bekannt ist, leisten die Berberitzen, aufgrund ihrer gesunden Inhaltsstoffe einen wichtigen Beitrag in der nachhaltigen und natürlichen Ernährung. Ihr süß-saurer Geschmack entfaltet sich am besten wenn sie ganz frisch geerntet sind. Dazu sollten sie dunkelrot und weich sein. Einmal gefunden setzt ihr die frischen Früchte der Berberitze als köstlichen Snack oder für einen leckeren Salat ein. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Spinat-Sommer-Bowl, einem Wildkräutersalat mit Berberitze und Ziegenkäse oder einem Berberitzen-Salat mit gratinierten Birnen. Das klingt alles hoch kompliziert, ist aber ganz einfach umzusetzen. Natürlich könnt ihr die Beeren auch als Dekoration für ein Dessert einsetzen oder einen süßen Kuchen damit backen. Wem das alles zu bunt wird, der kann die Berberitze auch ganz einfach für Marmelade verwenden.
Unser Berberitzen Aufbewarungstipp !
Wollt ihr euch einen kleinen Vorrat anlegen, könnt ihr die frischen Beeren auch einfrieren. Ein wesentlicher Vorteil: die kleinen Leckereien kleben nicht aneinander. Wenn euch das immer noch nicht genug ist, versucht es doch einfach mal mit einem aromatischen Berberitzensaft. Der passt ganz wunderbar in den abendlichen Cocktail, er kann als Ersatz für Essig verwendet werden und bereichert auch das ein oder andere Glas Mineralwasser.
Wenn ihr die Beeren zum Kochen einsetzen wollt, dann trocknet sie vorher am besten. Achtet dabei darauf, den Kern zu entfernen. Er schmeckt recht bitter und hat in euren kreativen Höchstleistungen nichts zu suchen. Wenn das einmal erledigt ist, steht euch die gesamte persische Küche offen. Ihr könnt euere Gäste mit Adas Polo (persischer Reis mit Linsen), Albaloo Polo (iranischer Reis mit Kirschen, Berberitze und Fleisch), Khoresh Aloo Esfenja (Spinateintopf), Ras el Hanout, Sambusak mit Kohl und Schafskäse oder einer orientalischen Pasta begeistern. Wenn ihr einen Merksatz braucht: überall wo Rosinen genutzt werden, passt auch die Berberitze rein.
Damit gelingt das Trocknen von deinen Berberitzen garantiert
Aus den Beeren der Berberitze kann man auch Essig gewinnen. Um einen Berberitzenessig anzusetzen, werden die frischen Beeren in eine Flasche mit Weinessig gegeben und unter gelegentlichem Umdrehen ein bis zwei Wochen an einem dunklen Ort gelagert. Danach entfernt man die Beeren aus der Flasche – zum Beispiel durch ein Sieb – und der nun bräunliche Essig kann nach Belieben zum Kochen verwendet werden. Wenn euch das nun noch immer nicht genug ist, dann versucht es auch gerne mit eine pfiffigen Berberitzen-Likör. Dazu nehmt ihr 1000 g Beeren der Berberitze, 500 g und 1500 ml Wodka oder Rum (je nachdem auf was ihr gerade Lust habt). Packt alles zusammen in ein Ansatzgefäß und würzt ein wenig. Dazu könnt ihr Vanille und Zimt benutzen. Wer es noch ein wenig würziger haben möchte, kann sich noch am Anis bedienen. Lasst euren Likör nun an einem dunklen Ort für mindestens 3 Monate ziehen und schüttelt ab und an ein wenig. Als Faustregel gilt: wenn sich der Zucker ganz aufgelöst hat, dann ist euer Berberitzen Likör soweit. Siebt nun noch die Beeren heraus und gönnt euch natürlichen Genuss.
Berberitze sammeln und in der Küche verwenden
Bitte achtet darauf das alle Pflanzenteile der Berberitze, bis auf die köstlichen Früchte, giftig sind. Haltet euch beim Sammeln ebenso an die „Gemeine Berberitze“, andere Arten des Beerenstrauches können hingegen giftig sein. Einmal daran gedacht, wird es euch nicht schwer fallen ein paar Sträucher der Berberitze zu finden. Der Strauch wird bis zu 2 Meter hoch und fühlt sich in lichten Laubwäldern und in Hecken wohl. Die lang gezogenen, eiförmigen Blätter der Berberitze wachsen in kleinen Büscheln. Die Äste sind innen gelb gefärbt, dass absolut untrügliche Erkennungsmerkmal sind aber natürlich die strahlend roten Beeren. Sie sind länglich und hängen in Trauben an kleinen roten Stielen zusammen. Zeitgleich mit der Beerenreife färbt sich auch das Laub vom Grünen ins Rot-Violette.