Braunelle – klein, fein würzig
Heute heißt es mal wieder, ab in die Wildkräuterküche. Und wie üblich gibt es die passenden Wildkräuter dazu. Wie bekannt ist, gibt es die in Hülle und Fülle auf deutschen Wiesen, in unseren Wäldern, auf Auen, an Bahndämmen und bis hinein in die Städte. Mehrer hundert von ihnen findet ihr beinahe zu jeder Jahreszeit und dazu gehört auch die Braunelle. Sie ist schon seit dem Mittelalter ein fester Bestandteil in der Heilkunde, hat aber auch geschmacklich einiges auf dem Kasten.
Die Braunelle gehört zu den hoch-aromatisches Wildkräutern mit einer leichten Bitternote. Sie eignet sich hervorragend als Würzkraut für eine absolute Vielzahl von Gerichten, einschließlich Dressings, Kräuterbutter, Kräuterquark, Suppen und Eintöpfen. Damit gehört sie als fester Bestandteil in euere Gewürzregale und macht aus jedem langweiligen Abendessen eine Geschmacksreise in die heimische Natur.
Frische, gehackte Blüten, Blätter und junge Triebe sind dafür die erste Wahl. Für eine praktische und schnelle Würze können grob zerkleinerte, getrocknete Pflanzenteile in einer Gewürzmühle aufbewahrt werden. Frische Blüten und junge Blätter verleihen Tee, erfrischenden Sommergetränken und grünen Smoothies ein zusätzliches Aroma. Die zarten, lila Blüten sind nicht nur gesund, sondern auch ein Blickfang auf süßen und herzhaften Speisen. Verwende sie beispielsweise als Dekoration auf Desserts, Suppen, belegten Broten oder Salaten.
Damit du mit dem sammeln der Braunelle loslegen kannst, benötigst du noch dein Sammelkörbchen
Die Braunelle in der Wildkräuterküche
Gerade die Bitterstoffe der Braunelle machen ihren Geschmack zu etwas ganz Besonderem. Frische Blätter, Triebe und die zarten, lila Blüten bereichern eure Gerichte um die ganze Vielfalt der heimischen Natur. Eine Empfehlung gleich vorab. Wenn du den herben Geschmack etwas „lösen“ möchtest, dann nutze die Braunelle am besten immer in Kombination mit recht scharfen Gewürzen. So machst du daraus ein herzhaftes Wildkräuter-Chilli, eine vegane Bolognese oder eben ein klassisches Pesto. In Kombination mit gerösteten Pinienkernen, Hasel- oder Walnüssen ergeben sich hervorragende Aromen. Das Pesto kann dann im klassischen Sinne genutzt werden.
Willst du etwas mehr Schwung ins Abendessen bringen, kannst du die Braunelle auch für zahlreiche Fischgerichte verwenden. Verfeinere zum Beispiel deinen Backfisch, mache einen leckeren Honig-Senf-Lachs einen Ofenkabeljau oder eine Orangen-Braunellen-Suppe mit Schrimps. Wenn es ein wenig klassischer werden soll, dann konzentriere dich gerne auf Wildgerichte. Wir empfehlen ein Wildschwein-Gulasch mit Braunelle-Knödeln, Rehgeschnetzeltes oder eben eine ganz einfache Pilzpfanne. Die Braunelle macht es möglich.
Und ja, jetzt kommt wieder die These mit der gesunden Ernährung. Es ist nun einmal so, dass wir es allzu oft vergessen uns gesund und im Gleichklang mit der Natur zu ernähren. Dafür sorgt der stressige Alltag, die Reizüberflutung in den Supermarktregalen und eben auch ganz oft fehlende Zeit. Dagegen haben wir etwas und wollen dir mit der Braunelle helfen ein wenig mehr Pepp in deine Küche zu holen, dass auch noch ganz einfach, ganz schnell und mit simplen Tipps. Dafür ist es wichtig zu verstehen, welche Inhaltsstoffe die Braunelle überhaupt so gesund machen.
Wie schon erwähnt, gehört die Braunelle zu den Heilpflanzen, die eine Vielzahl von wertvollen Inhaltsstoffen haben und damit positive Wirkung auf die Gesundheit entfalten. So hilft nicht nur ihr besonderer Geschmack deinen Gerichten auf die Sprünge, sondern eben besondere Inhaltsstoffe.
Zu den Inhaltsstoffen der Braunelle gehören unter anderem ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide und Schleimstoffe. Diese Inhaltsstoffe können eine entzündungshemmende, antiseptische und krampflösende Wirkung haben. Die ätherischen Öle in der Braunelle helfen, Entzündungen und Schmerzen zu lindern und das Immunsystem zu stärken. Die Gerbstoffe können eine adstringierende Wirkung haben, die Bitterstoffe regen die Produktion von Magensaft an und fördern somit die Verdauung. Die Flavonoide in der Braunelle haben antioxidative Eigenschaften und fördern die Funktion der Blutgefäße. Die Schleimstoffe in der Braunelle können bei Husten und Reizungen im Hals- und Rachenbereich helfen.
Hier findest du eine Reihe von Gerichten, in denen du mit der Braunelle arbeiten kannst. Deine Gäste werden begeistern sein.
Die Braunelle finden und erkennen
Wie schon erwähnt sollte die Braunelle ein fester Bestandteil in deiner heimischen Wildkräuterküche werden. Bitte achte beim Sammeln darauf, dass sich die Braunelle durch Selbstaussaat vermehrt und eine wichtige Nahrungsquelle für die heimische Insektenwelt ist. Also immer daran denken: Lasse genug für andere stehen – ob nun Mensch oder Tier. Und so erkennst du die Braunelle beim Sammeln:
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Bestimmung:
Zunächst einmal hat die Braunelle einen eher niedrigen Wuchs und kann eine Höhe von bis zu 30 cm erreichen. Die Stängel sind vierkantig und haben einen leicht behaarten, grünen oder rotbraunen Stiel. Die Blätter sind gegenständig angeordnet und haben eine ovale bis lanzettliche Form mit gezackten Rändern. Die Blätter sind oft leicht behaart und haben eine graugrüne Farbe. Wie bereits erwähnt kannst du die Blätter als pfiffiges Gewürz in deiner persönlichen Wildkräuterküche verwenden. Sie können natürlich auch frisch gegessen werden.
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Blüten:
Die Blüten der Braunelle sind das markanteste Merkmal dieses Wildkrautes. Sie haben eine lila Farbe und sind in dichten, kugelförmigen Blütenständen angeordnet. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis September. Du musst also keine Sorge haben, die Braunelle erkennst du schon aus der Ferne. Gerade die wundervollen Farben der Blüten machen aus deinen Gerichten einen wahren Hingucker.
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Der Duft:
Ein weiteres Merkmal der Braunelle ist ihr aromatischer Duft. Wenn man die Blätter oder Blüten zwischen den Fingern reibt, entfaltet sich ein intensiver, würziger Geruch.
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Zusammenfassung:
Insgesamt ist die Braunelle eine recht unkomplizierte Pflanze, die sich gut in vielen Gärten und Landschaften anbauen lässt. Wenn man die oben genannten Merkmale beachtet, sollte es kein Problem sein, die Braunelle zu erkennen.
Wenn du jetzt Lust aufs Sammeln der Braunelle bekommen hast und dir die frische Luft um die Nase wehen lassen willst, dann solltest du unsere Tipps beachten. Denn, beim Kochen mit Wildkräutern, geht es nicht darum besonders viel und besonders oft zu Sammeln. Es geht vor allem darum, sich neu mit der Natur zu verbinden, vielfältige Geschmacksrichtungen zu entdecken und gesunde Inhaltsstoffe in die Küche zu holen. Gerade die Ruhe beim Sammeln, die munteren Farben der gesamten Natur und die Verbindung zur heimischen Pflanzenwelt haben positive Effekte auf dein Immunsystem, auf deine Stimmung und letztlich auf dein ganzes Umfeld.
- Zunächst einmal solltest du darauf achten, dass du die Pflanze nur an Stellen sammelst, an denen sie ausreichend verbreitet ist. Das erkennst du sicher schon aus der Ferne. Es ist wichtig, dass du die natürliche Umgebung der Pflanze respektierst und sie nicht übermäßig erntest oder die Wurzeln beschädigst.
- Wenn du die Braunelle sammelst, solltest du außerdem darauf achten, nur die oberirdischen Teile wie Blätter, Blüten und junge Triebe zu ernten. Es ist auch wichtig, dass du die Pflanze nicht zu früh im Jahr erntest, sondern erst wenn sie vollständig ausgereift ist, da dies die Nährstoffe in der Pflanze maximiert. Achte dabei am besten auf die Blütezeit von Mai bis September.
- Beim Sammeln der Braunelle solltest du auch darauf achten, dass du nur Pflanzen sammelst, die gesund und frei von Schädlingen oder Krankheiten sind. Vermeide es, Pflanzen zu sammeln, die in der Nähe von Straßen oder anderen potenziell verschmutzten Bereichen wachsen. Gerade hier bewährt sich der Weg auf heimische Wiesen und in heimische Wälder.
- Wenn du die Braunelle gesammelt hast, solltest du sie schonend behandeln und schnell verarbeiten, um ihre Nährstoffe und Aromen zu erhalten. Lagere sie am besten in einem kühlen, trockenen Bereich und verarbeite sie so bald wie möglich, um eine optimale Qualität zu gewährleisten.
Die Braunelle haltbar machen und in der Küche nutzen
Was wäre es doch schön die Aromen der Braunelle das ganze Jahr über nutzen zu können. Wer jetzt schon wieder daran gedacht hat, dass man Wildkräuter nur nutzen kann, wenn es draußen ordentlich warm ist, der irrt sich. Ein paar Möglichkeiten, um die Braunelle haltbar zu machen, stellen wir dir hier vor:
Eine Möglichkeit ist, die frischen Blüten, Blätter und jungen Triebe zu trocknen. Dazu kannst du sämtliche Pflanzenteile auf einem luftigen, schattigen Platz ausbreiten und regelmäßig wenden, bis sie vollständig getrocknet sind. Die getrockneten Pflanzenteile kannst du in einem luftdichten Behälter oder einer Gewürzmühle aufbewahren und als Gewürz für Suppen, Eintöpfe, Fleischgerichte, leckere Dressings oder andere Gerichte verwenden.
Eine andere Möglichkeit ist, die Braunelle in Öl oder Essig einzulegen. Dazu kannst du die frischen Blüten und Blätter in eine Flasche mit Öl oder Essig geben und für einige Wochen ziehen lassen. Das aromatisierte Öl oder Essig eignet sich als Zutat für Salatdressings oder Marinaden.
- Eine weitere Option ist, die Braunelle als Tee zu verwenden. Dazu kannst Du die frischen Blüten und Blätter in heißem Wasser ziehen lassen und als erfrischenden und beruhigenden Tee genießen. Du kannst auch den Tee abkühlen lassen und als Basis für erfrischende Sommergetränke verwenden. Wenn dir das noch zu langweilig ist, dann nutze den kalten Tee auch gerne als Basis für Cocktails. Er passt wunderbar zu fruchtigen Aromen, Gin und Wodka.
- Schließlich kannst Du die frischen Blüten und Blätter der Braunelle auch einfrieren. Dazu solltest Du sie waschen, trocken tupfen und in einem Gefrierbeutel oder -behälter einfrieren. Die gefrorene Braunelle eignet sich gut als Zutat für Smoothies oder als Dekoration auf Desserts oder Salaten.