Giersch – der Geißfuß aus dem Garten
Schon die alten Mönche und Nonnen wussten die vielfältigen Heilwirkungen des Giersch zu schätzen. Sie behandelten schon im Mittelalter damit Husten, Zahnschmerzen, Wurmbefall, Krampfadern und vor allem Rheuma und Gicht. Aus dieser Zeit stammt wohl auch sein lateinischer Name, der in der Übersetzung „Gicht“ beinhaltet. Heute ist sowohl das Wissen um seine Heilkräfte als auch um seine wohlschmeckenden Eigenschaften als essbares Wildkraut vielfach in Vergessenheit geraten. Um das heutzutage leider oftmals negative Image des Giersch, als lästiges Unkraut, was man nie wieder aus dem Garten losbekommt, aufzumöbeln, haben wir dieses wunderbare Wildkraut mit in unser Waldmahl aufgenommen. Denn neben seinen vielen heilenden Wirkungen, bringt der Giersch, welcher aufgrund des Aussehens seiner Blätter auch, Geißkraut oder Geißfuß genannt wird, ordentlich Geschmack und Würze mit in die Wildkräuterküche.
So könnt Ihr den Giersch in eurer Wildkräuterküche verwenden
Geschmacklich erinnert Giersch im rohen Zustand an Petersilie, gekocht wird er zum würzigen Power-Spinat. Die jungen knackigen Triebe können auch gern roh im Salat, als Kräuter-Dip, würziges Pesto oder als gesunder Smoothie verarbeitet werden. Je älter die Blätter desto mehr Würze und Bitterkeit bringen sie in den Kochtopf. Dieser ist dann aber auch wirklich notwendig, denn roh sind die älteren Blätter eher zäh. Die älteren Blätter sind auch prima als Tee zu verwenden. Wenn ihr dieses aromatische Wildkraut regelmäßig in eurer Waldmahl mit einbaut, geht ihr auf jeden Fall gestärkt in die kalte Winterzeit. Denn Giersch ist genau wie andere Wildkräuter reich an vielen wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen. Er enthält viermal so viel Vitamin-C, wie eine Zitrone und doppelt so viel wie Rosenkohl. Deswegen ist er auch perfekt geeignet um der alljährlichen Frühjahrsmüdigkeit den Garaus zu machen. Die reichlichen Mengen an Kalium, Magnesium, Calcium, Mangan, Kupfer, Zink, Karotin, Kieselsäure und Eisen erheben ihn zum absoluten Power-Gemüse. Dagegen können andere Gemüsearten einfach mal einpacken.
Hier findest du eine Reihe von Gerichten, in denen du mit dem Giersch arbeiten kannst. Deine Gäste werden begeistern sein.
Drei-drei-drei, bist beim Giersch dabei
Jetzt fragt ihr euch sicherlich, was es damit auf sich hat?…Nun ja, die alten Bauern haben nicht nur Regeln für Wetterbeobachtungen aufgestellt, sondern halfen sich mit diesen auch bei der Ernte ihrer Wildkräuter…Denn, wenn ihr bei der Suche nach Giersch diese alte Bauernregel anwendet, könnt ihr ihn ganz einfach von anderen Kräutern unterscheiden. So geht ihr auf Nummer sicher, dass auch wirklich nur der heißbegehrte Geißfuß in eurem Sammelkörbchen landet. So, aber was bedeutet nun die Regel der alten Bauern? Ganz einfach, sie beschreibt kurz und knackig die wesentlichen Merkmale des Giersch: Der Giersch hat einen dreieckigen Stängel und drei mal drei Blätter. Zerreibt man übrigens seine Blätter, riecht es nach Petersilie. Am Ende des Stängels findet ihr noch das sogenannte „Geißfüßchen“, eine Verdickung am Ende des Stängels, die mit ein wenig Phantasie an die Form eines Ziegenfußes erinnert. Mit diesen Merkmalen und der einfachen Bauernregel im Hinterkopf, wird es für euch ein Leichtes sein den Giersch zu erkennen und zu ernten.
Das könnt Ihr euch über den Giersch merken
Giersch ist einer der Frühlingsboten unter den Wildkräutern. Wenn er anfängt sich im heimischen Garten, auf Wiesen und an Waldrändern auszubreiten, erwacht schon bald die gesamte Natur aus ihrem Winterschlaf. Die jungen knackigen Triebe des Doldenblütlers könnt ihr schon ab April ernten.
Giersch ist einer der Frühlingsboten unter den Wildkräutern. Wenn er anfängt sich im heimischen Garten, auf Wiesen und an Waldrändern auszubreiten, erwacht schon bald die gesamte Natur aus ihrem Winterschlaf. Die jungen knackigen Triebe des Doldenblütlers könnt ihr schon ab April ernten. Habt ihr es eher auf den kräftigeren, leicht bitteren Geschmack des Giersch abgesehen, dann müsst ihr ihm noch etwas länger Zeit geben, um sein kräftigeres Aroma entfalten zu können. In den Sommermonaten fängt der Giersch dann in die Blüte zu gehen und erweitert damit sein Speisenangebot. Denn nicht nur die Blätter können in euer Wildkräuterküche zum Einsatz kommen, sondern auch die Blüten und später die Samen können verspeist werden. So könnt ihr aus den Blüten, ähnlich wie aus Holunderblüten Sirup oder auch ein Likörchen herstellen, oder sie einfach zur Aromatisierung eures Wassers verwenden. Paniert und ausgebacken sind sie auch ein leckerer süßer Snack. Die Samen des Giersch könnt ihr bis in den Herbst hinein ernten. Sie eignen sich hervorragend zum Würzen. Aber Vorsicht, tastet euch langsam beim Würzen heran, denn die Samen bringen ordentlich Schärfe mit und peppen so eure Waldküche richtig auf. Am besten ihr trocknet die Samen, dann habt ihr das ganze Jahr etwas von eurer Ernte.
Damit gelingt das Trocknen & Ernten von deinem Giersch garantiert
Unser Giersch Verwendungstipp
Mahlt die Samen in einem Mörser zu Pulver, dann könnt ihr euer Gewürz besser in euren Saucen, Suppen, Eintöpfen und Aufläufen dossieren.